Chronik rechter Aktivitäten in Dresden-Neustadt

Terrorrazzia auch in Dresden

Posted: November 25th, 2011 | Author: | Filed under: General | Tags: , , | Kommentare deaktiviert für Terrorrazzia auch in Dresden

Im Zuge der bundesweiten Durchsuchungen gegen mutmaßliche Unterstützer der rechten Terrorgruppe „NSU“ kam es heute auch in Dresden zu einer Hausdurchsuchung durch Spezialisten des Bundeskriminalamtes. Ziel der Aktion war eine Wohnung von Max Florian Burghardt auf der Förstereistraße in der Äußeren Neustadt. Damit verdichten sich die Hinweise darauf, dass Sachsen eine zentrale Rolle als Rückzugsraum der Terrorgruppe gedient hat.

Bei den Durchsuchungen war am Donnerstag im brandenburgischen Mühlenfließ der 32jährige André Eminger mit Hilfe der Anti-Terror-Einheit GSG 9 festgenommen worden. Seit 2003 soll Eminger nach Ansicht der Bundesanwaltschaft in engem Kontakt mit dem Zwickauer Trio gestanden haben. Er stammt ebenso wie zahlreiche weitere mutmaßliche Terrorhelfer aus Johanngeorgenstadt, lebt jedoch schon seit längerer Zeit mit seiner Frau Susann im westsächsischen Zwickau. Bis vor wenigen Tagen war Eminger Besitzer des rechten Szeneladens „Caput Mortuum“ in Zwickau und soll bis mindestens 2009 nach Recherchen des Nachrichtenmagazins „Stern“ auch die Videoproduktionsfirma „Aemedig“ betrieben haben, von der in den Trümmern der von Beate Zschäpe zerstörten Wohnung Ermittler einen Flyer gefunden haben sollen.

André Eminger war gestern in den frühen Morgenstunden in der Wohnung seines Bruders Maik im Landkreis Potsdam-Mittelmark festgenommen und mit dem Hubschrauber direkt nach Karlsruhe geflogen worden. Gegen ihn wurde mittlerweile Haftbefehl erlassen. Sein Bruder tauchte im brandenburgischen Verfassungsschutzbericht von 2010 als „Stützpunkt“-Vertreter der NPD-Jugendorganisation JN auf und war in der Vergangenheit Mitglied des 2006 verbotenen „Schutzbundes Deutschland“.

Aus der Kommentarspalte:

Neuigkeiten gibt es auch im Fall eines „legalen illegalen Ausweises“, der in dem explodierten Haus in Zwickau gefunden wurde, in dem das Trio lange Jahre gelebt hatte. Der Ausweis, der von den Meldebehörden der Stadt Chemnitz ausgestellt wurde, war offensichtlich für Uwe Mundlos bestimmt. Nach FAKT-Recherchen enthält der Ausweis nämlich sein Foto. Er ist allerdings auf den Namen Max Florian B. ausgestellt. Der Ausweis wurde mit einem anderen Ausweis beantragt, der manipuliert gewesen war, also ein gefälschtes Foto und eine gefälschte Unterschrift enthielt. Wie eine Sprecherin der Stadt Chemnitz FAKT bestätigte, wurde der gefälschte Ausweis von den Behörden nicht als solcher erkannt. Der Vorgang wurde inzwischen von den städtischen Behörden an das Bundeskriminalamt weitergeleitet.

Quelle: MDR Sachsen (06.12.2011)

Quelle: addn.me


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